Die Coronakrise hat ein vollständiges Versagen aller Institutionen, Parteien, Kirchen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen, staatliche Stellen, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, Medien gezeigt. Alle diese Institutionen sind nicht zu Erkenntnis und zur Verantwortung fähig. Sie sind nur ausführende Organe, die der jeweiligen Stoßrichtung Kraft verleihen. Sie sind und waren immer nur Mitläufer. Dennoch beanspruchen sie Autorität, Macht und Gültigkeit.
Die Bürger werden zum Vertrauen in die Institutionen aufgefordert, während die einzelnen Menschen, die nicht als Vertreter einer Institution sondern als individuelle Personen auftreten, aufs Äußerste diffamiert und abgewertet werden. Es sind aber nicht die Institutionen und ihre Vertreter sondern immer nur einzelne Menschen, die eine weiterführende Perspektive bringen.
Der Künstler und Autor Martin Sinzinger hat mir zu der gegenwärtigen Situation ein Statement zugesandt, dass ich gerne als Beispiel einer individuellen Stellungnahme veröffentlichen möchte.
1 Dialog und Respekt
Um ein komplexes Phänomen zu erfassen und die bestmöglichen Handlungsschlüsse daraus zu ziehen, ist der respektvolle, ehrliche, von fachlichem Interesse und menschlicher Achtung getragene Dialog die unerlässliche Grundlage.
In Deutschland versuchen zahlreiche fachlich kompetente, seriöse Wissenschaftler, Ärzte und Journalisten ihre Expertise und Erfahrung einzubringen. Ich fordere die Verantwortlichen in Politik, Wissenschaft und Medien, aber auch jeden Einzelnen als Nutzer und Konsumenten auf, diese Wissenschaftler und Engagierten zu hören, Kapazitäten wie Dr. Wodarg, Prof. Dr. Bhakdi, Prof. Dr. Hockertz, Prof. Dr. Mölling, Prof. Dr. Streeck, Dr. Köhnlein, Dr. Schiffmann, Prof. Dr. Püschel und viele mehr in einen rationalen, öffentlichen Diskussions- und Abwägungsprozess mit einzubeziehen, sich vorurteilsfrei mit den vorgebrachten Argumenten auseinander zu setzen, sowie diese im persönlichen Ansehen mit Respekt und Würde zu rehabilitieren.
Persönliche Diffamierung, Verunglimpfung, abqualifizierende Angriffe auf die Integrität sind unerträglich und verwerfen von Vornherein die Möglichkeit, zu einer bestmöglichen Situation für jeden Einzelnen und die Bevölkerung als Gesamtes zu gelangen. Sie führen zu tiefgehender Spaltung in Gesellschaft, Freundeskreis und Familie und beschädigen erheblich die Würde das Ansehen der Einzelpersonen. Die Einengung der Perspektiven und die Verleugnung von Erkenntnissen durch Verweigerung und Verhinderung von Dialog und sachlichem Austausch verursachen schwerwiegende Schäden.
Ich lehne jegliche Diffamierung von Menschen ab. Ich verurteile die Diskreditierung von um Dialog bemühten Personen. Ich distanziere mich von solchen Verhaltensweisen, die Angriffe auf die Würde des Menschen und dessen unveräußerlichen Menschenrechte darstellen und den geltenden Übereinkünften für ein friedliches, freiheitliches und demokratisches Zusammenleben widersprechen.
2 Kommunikation
Die Kommunikation mit dem als mündig und urteilsfähig angesehenen Gegenüber sollte transparent, offen, rational nachvollziehbar und integrativ erfolgen. Bedrohungs- und Angstnarrative durch verzerrte Nachrichten und manipulative Bilder geben kein tragfähiges Fundament für vernunftgemäßes Handeln. Dieses findet seine Basis vielmehr im rationalen Denken.
Eine Ent-Dämonisierung des Krankheitsgeschehens auf Grundlage differenzierter Fragestellungen zur Gesunderhaltung des Menschen ist unabdingbar. Alternativlosigkeit, Moralisierungen oder Diffamierungen schaffen keine Voraussetzungen für eine der Situation angemessene Kommunikation. Sie verhindern und negieren vielmehr wesentliche Aspekte des Menschseins.
Ich beanspruche das Menschsein vollumfänglich und lasse mich weder intellektuell, noch ästhetisch und moralisch beleidigen.
3 Wahrhaftigeit der Medien
Die grundgesetzlich verankerte Pressefreiheit steht in unlösbarer Korrelation zur Wahrheit der Berichterstattung. „Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse.“ So lautet Art. 1 der ethischen Standards für den Journalismus.
Dies ist im einfachsten Sinn als Faktentreue in einem der Sache gemäßen Kontext umzusetzen. In einem demokratischen Staat muss Berichterstattung im Rahmen objektiver, umfassender, sachgemäßer, rationaler Darstellung, ohne Moralisierungen, Beschwörung von Ur-Ängsten, Diffamierung und Anwurf der Lächerlichkeit gegen Anders-Argumentierende, Anders-Denkende, Anders-Beurteilende verwirklicht werden. Es muss diesen die Möglichkeit der Darstellung ihrer Sichtweisen gewährt werden.
Seriöse journalistische Arbeit muss im Dienste der Wahrheit, der Wahrhaftigkeit, des echten Dialogs, der sinnvollen kontroversen Frage, des Verstehens des Andersdenkenden, des Abwägens und der konstruktiven Kritik stehen. Information und Meinung müssen getrennt dargestellt werden und Meinungsvielfalt auf freiheitlich-demokratischem Boden wertschätzend gewahrt bleiben.
Eine abweichende Meinung über die Interpretation wissenschaftlicher Daten darf nicht zu persönlichen Angriffen mit der Folgewirkung der Zerstörung von Ruf, Ansehen, wirtschaftlicher Existenz oder zur Eliminierung durch kollektives Totschweigen führen. Eine emotional-manipulativ-suggestive Kollektivbildung der selbsternannten „Guten“, „Richtigen“, „Aufgeklärten“, „Vernünftigen“ mit gleichzeitiger Herabminderung des Anderen mit inhaltslosen Kampfbegriffen wie „den Irren“, „Verschwörungstheoretiker“, „Impfgegner“ ist im Sinne der Weiterentwicklung einer pluralistischen, freiheitlich-demokratischen Gesellschaft schädlich, kontraproduktiv, destruktiv. Sie ist unwürdig.
Sie beweist die Verleumdung der eigenen ethischen Standards und bedingt so heftige Projektionen gegen jene, welche für authentische Werte stehen. Dies nehme ich nicht hin. Honorem ei, qui meritur.((„Ehre dem, der sie verdient.“))
4 Evaluierung
Die Gesundheit ist Privatsache. Politische Vorgaben bedürfen einer vorurteilsfreien Evaluierung sämtlicher Maßnahmen unter Einbeziehung solider und valider Daten, so wie einer Gesamt-Einschätzung der Gefährlichkeit einer Krankheit, die neben psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten auch mögliche andere Vorgehensweisen mit einbezieht.
„Nebenabsichten“ wie politische, karrieretechnische oder wirtschaftliche Motivlagen sind im Anbetracht der Schwere der Maßnahmen äußerst kritisch zu hinterfragen.
„Leben oder Wirtschaft?“ – „Wir schützen jedes Leben – jedes Leben ist wertvoll“: Auf diese Weise eingeforderte Moral und Solidarität führt in dieser Verknappung und vor dem Hintergrund der bereits genannten Punkte nicht zu einer fruchtbaren Entwicklung. Sie diskreditiert vielmehr das ernsthafte Anliegen nach Evidenz und damit die Möglichkeit, zu einer Ausgewogenheit von Maßnahmen unter Berücksichtigung möglichst vieler relevanter Kriterien zu kommen.
Ich akzeptiere nicht, dass hohe menschliche Werte verzerrt, entstellt oder in der Zielrichtung einer bestimmten politischen Argumentation benutzt werden.
Da der Schutz des Lebens höchsten Stellenwert besitzt, fordere ich in Konsequenz die Regierung umgehend dazu auf, wirkungsvolle Maßnahmen gegen Hunger, Not und Krieg in der Welt zu unternehmen. Ich fordere sie auf, das Leben in allen Bereichen zu schützen und dabei Umweltgifte, ebenso wie Natur und – auch das soziale – Klima als selbstverständlich miteinzubeziehen.
Ich bin nicht bereit, am wissentlich und bewusst verursachten Tod Tausender Menschen Mitschuld zu tragen.
5 Aktivität
Salutogenese vor Pathogenese, Gesundheit vor Krankheit, Stärkung des Immunsystems vor dogmatischer Ansteckungs-Vermeidung: Jeder Mensch ist jederzeit und sofort in der Lage, auf den verschiedensten Ebenen seine Gesundheit zu stärken.
Das Bild eines einzelnen Keims als Auslöser einer Krankheit entspringt einem reduktionistischen Ansatz, welcher der Lebenswirklichkeit nicht gerecht wird, lehne ich ab. Der Mensch wird für Krankheiten anfällig, wenn er geschwächt ist. Die tatsächliche Funktion und Bedeutung von Viren ist bis heute nicht ausreichend erklärt. Selbst wenn man von pathogenen Keimen ausgeht, führen diese nicht zwangsläufig zu einer Infektion, eine Infektion nicht zwangsläufig zu Krankheit – und diese nicht zwangsläufig zum Tod. Tatsächlich stellt allerdings der Tod das Ende jedes Lebens dar.
Das Ausgeliefert-Sein gegenüber der Krankheit besteht graduell nach individueller Disposition und Stellung im Leben, nicht absolut und vollkommen.
Absolut und vollkommen ist das Ausgeliefert-Sein gegenüber den Maßnahmen mit gravierenden Folgen besonders für die Schwachen unserer Gesellschaft: für alte Menschen, körperlich, geistig oder psychisch Beeinträchtigte, Kinder, Kranke, Einsame, Sterbende, Künstler, Freiberufler, Menschen in unsicheren Arbeitsverhältnissen etc.
Die Politik der Angst (die sich vielfach in Hysterie und Panik steigert), der Isolation(die vielfach in Depressionen mündet), der Distanzierung (die das kraftspendende Sozial-Leben attackiert), der Berufsverbote (welche sowohl die soziale wie wirtschaftliche Teilhabe und Integration unterbinden), des Rückzugs, der Vermeidung, des Misstrauens, des Denunzierens, der Suggestionen, der Manipulationen, der Lügen etc. schwächen den Menschen in seiner individuellen Gesundheit und mit erheblichen langfristigen Folgen auch das Gemeinwohl.
„Mit welchen Maßnahmen können Menschen wirkungsvoll unterstützt werden, selbstaktiv ihre Lebenskräfte zu stärken und zu aktivieren?“ „Wie kann sich der Mensch in der Gesamtheit seiner Möglichkeiten so kräftigen, dass er einer Herausforderung wie der des Virus‘, der Unsicherheit, der Ängste meistern kann?“ „Wie kann der Mensch gefördert und das Umfeld gestaltet werden, dass jeder, dessen Leben an den Zeitpunkt des Loslassens gekommen ist, dies in Würde, Ruhe und Frieden mit sich und den ihm Nahestehenden erlebt?“
Diese Fragen sind als Ergänzung und Erweiterung zu notwendigen medizinischen Behandlungen gemäß des Willens des Kranken verstanden und ausdrücklich nicht als deren Ersatz.
Wenn die Überlastung des Gesundheitssystems als Grund der Maßnahmen angegeben wird, ist unausweichlich die Frage zu stellen: „Würden umfassende und vielschichtige Maßnahmen zur Gesundheitsstärkung, bzw. sogar schon die Unterlassung von strafbewehrter Bevormundung des Bürgers die Ressourcen des Gesundheitswesens belasten oder entlasten?“
Ich lehne die gegenwärtigen Argumentationen als unzulässig verkürzt und unwissenschaftlich – ja sogar als Tatsachen bewusst verfälschend und daher als unrichtig und unethisch – ab.
Ich fordere die Verantwortlichen auf, unverzüglich Maßnahmen gegen nachgewiesen gesundheitsschädliche Einflüsse wie z.B. das Schüren von Ängsten, soziale Spaltung oder auch durch Agrar- und Umweltgifte, umzusetzen. Ich fordere, die Bezüge des Gesundheitswesens zur Pharmaindustrie vollständig und transparent offenzulegen und umgehend sicher zu stellen, dass Maßnahmen, die dem Namen nach der Gesundheit dienen sollen, dazu auch tatsächlich und bei umfassender und vielschichtiger Betrachtung wirksam und geeignet sind.
6 Entwicklung – Verantwortung
Das „Leben“ birgt die tiefsten und unerschöpflichen Geheimnisse. Es wirkt mit weiten Gesetzmäßigkeiten, die sich schließlich in der geordneten und zuverlässigen Vitalität der Organfunktion ausdrücken. So wie der Mensch rein physisch, ohne Anteil an Seele und Geist, nicht sinnvoll als vollständiges Wesen gedacht werden kann, so werden Zustände des Menschen wie Gesundheit und Krankheit ebenfalls aus einem Zusammenspiel von Physis, Seele und Geist bedingt. Das Bild von Gesundheit oder Krankheit folgt dem zugrunde gelegten Menschenbild.
Die Entwicklung und Stärkung der immateriellen Glieder des Menschen stärkt in Folge auch den Körper; eine Verleugnung derselben oder die Bekämpfung des eigenen Denkens und der eigenen Verantwortung reduziert den Menschen auf seine vitalen Organfunktionen und degradiert ihn zu einem Vegetativum.
Diese Entwicklung und Stärkung kann nur individuell, eigenaktiv und selbstbestimmt erfolgen. Die Entscheidung, welche Maßnahmen der Einzelne unternimmt, um sich auf welchen Ebenen des Daseins gesund zu erhalten, muss aus der Selbstverantwortung und der Verantwortung für das Umfeld erfolgen.
Eine – direkt oder indirekt – erzwungene Impfung ist daher strikt und absolut abzulehnen. Die „alternativlose“ Hoffnung auf einen Impfstoff ist ein Auswuchs der auf die Spitze getriebenen Politik des Ausgeliefert-Seins des Menschen in Isolation und Rückzug, der Selbst-Aufgabe und die Abgabe jeder Hoffnung auf eine Erlösung von außen.
Dies ist weder wissenschaftlich noch rechtlich darstellbar. Es entspringt einer Doktrin, in der dem Menschen jegliche Selbstbestimmung und Reife abgesprochen wird. Ich verwehre mich gegen diesen unglaublichen und krankmachenden Angriff auf die persönliche Integrität.
7 Solidarität
Die jetzige Politik fördert auf Basis von Angst eine Atmosphäre der Schuldzuweisungen und des Denunziantentums mit allen katastrophalen Folgen für Sozialität und Gesellschaft.
Solidarität und Heldentum wird proklamiert für angstvollen Rückzug und das Tragen eines – womöglich selbstgenähten – Mundschutzes, dessen Nutzen nicht darstellbar ist. Doch die Politik der Bedrohung, der Abschottung, des Rückzugs und der Isolierung führt zu einer Atomisierung und Vereinzelung innerhalb der Gesellschaft. Überdies zu enormen Belastungen zwischen Gemeinwesen oder Staaten und stellt im Gesamten eine immense Negation dessen dar, was uns als Menschen auszeichnet.
Empathie, umfassendes, ernstgemeintes und tiefes Verständnis für andere Menschen verbunden mit dem Ziel, eine Verbesserung der Situation und eine fruchtbare Entwicklung herbeizuführen, sollten zu Austausch und Dialog, zu Solidarität und vertiefter Zusammenarbeit, zu Völkerverständigung und internationaler Zusammenarbeit führen.
Der Mensch als soziales Wesen braucht Nähe, Berührung, Begegnung, Verständnis, Empathie und Brüderlichkeit. Misstrauen, Eigennutz, Egoismus, Lügen, Manipulationen und Suggestionen stören jede aufbauende und sich entwickelnde Sozietät.
Ich lehne sie als in höchsten Maße krankmachend ab.
8 Freiheit
Im Appell an die Einsicht der „Guten“, der „Besonnenen“ und an die „Vernunft“ werden gravierende Einschnitte in die persönlichen Freiheitsrechte gerechtfertigt. Auf dem Nährboden der Angst und der Alternativlosigkeit von bloß scheinbar logisch-kausalen, extrem verengten Wirkungsketten werden hohe Zustimmungsraten zu detaillierten und hochproblematischen Überwachungsmaßnahmen generiert.
Die Freiheit im Kontext der Würde des Menschen beinhaltet wirkliche Verantwortung, Ethik und Moral – auf individueller, selbstbestimmter, selbst-errungener und selbst-verantworteter Basis. Die Kernbereiche der menschlichen Lebensgestaltung und die Gestaltung der individuellen, sozialen Beziehungen müssen sich frei – verantwortungsvoll, jedoch frei – entwickeln können und damit auch und insbesondere frei vom Zugriff staatlicher Gewalt.
Freiheit als Zügellosigkeit, Hedonismus oder ungehemmten Egoismus zu interpretieren oder dies denjenigen Menschen, die sich für das Grundgesetz und die darin proklamierten Werte einsetzen, pauschalisierend zu unterstellen, beleidigt das Menschsein und die Würde des Menschen per se.
Überwachungsmaßnahmen stellen tiefe Eingriffe in den intimen und persönlichen Lebensbereich des Menschen dar und sind daher generell und unabdingbar abzulehnen. Es ist bereits unerträglich, eine Argumentation über deren Unzulässigkeit anführen zu müssen. Der Mensch ist frei und seine Bezüge unterliegen ausschließlich seinem Willen. Der Bürger, also jeder Mensch, ist der Souverän seines Lebens.
Allein diese freie Entfaltung haben die Gremien des Staates zu gewährleisten – und diese Freiheit fordere ich ein.
9 Grundrechte
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Die ersten 20 Artikel des Grundgesetzes definieren unseren Rechtsstaat, sie sind die Grundfeste der Demokratie und regeln die Individualrechte gegenüber dem Staat. Die Väter des Grundgesetzes haben diese Artikel verantwortungsvoll und aus leidvollsten Erfahrungen des Krieges und der Diktatur verfasst und sie bestmöglich abgesichert. Dieses unser Grundgesetz muss seine uneingeschränkte Gültigkeit zum Wohl von Bürger und organisierendes Staatsgebilde bewahren und diese unverzüglich und vollumfänglich wiedererlangen.
Es stellt den größtmöglichen Affront des Staates gegenüber dem Bürger dar, dass dies gefordert werden muss. Wenn der Staat gegen die Grundlage seiner Berechtigung handelt, annulliert er sich selbst. Nicht „der Staat“ in Form weniger Personen, sondern meine im Grundgesetz garantierte Würde begründet meine Rechte.
Ich bin keinesfalls bereit, zum Rechtsobjekt und Bittsteller erniedrigt zu werden, denn meine Würde ist unantastbar.
10 Spiritualität
Jeder Mensch steht in intensiven Bezügen zu seinem sozialen Umfeld, zu Gesellschaft und Kultur, zu den Naturräumen. Über das Physische hinausreichend ist jeder Mensch mit seinen Anteilen an Seele und Geist eng verwoben mit allen Erscheinungen der Weltenschöpfung. Aus den seelenhaften und geistbegabten Anteilen ist ihm eine Entwicklung, Gestaltung und Formung aller Lebensbereiche nach idealstem Maß möglich.
Betrachten wir als Ausgangspunkt den Menschen mit all seinen Möglichkeiten und richten das Haupt-Augenmerk auf Befähigung und Entwicklung, so stellt die individuelle Beziehung zur Spiritualität darin einen Kernpunkt dar.
Wer im Leben für Wahrheit, für Ästhetik und Ethik eintritt, tritt für höhere Werte ein und damit für eine praktische Spiritualität. Wer für wirkliche Logik, für Freiheit und Gerechtigkeit eintritt, tritt für Spiritualität ein. Wer dem Leben eine tiefere Bedeutung als bloß eine vegetative, organische Existenz beimisst, tritt für Spiritualität ein. Wer für Kommunikation und Dialog, für Selbstverantwortung und Entwicklung eintritt, tritt für Spiritualität ein. Wer für die Würde des Menschen eintritt, tritt für Spiritualität ein.
Aus einer individuell errungenen Spiritualität können wir auch die Kräfte zu einem wahrheitsgemäßen Denken, zur Gestaltung von Schönheit und die Kraft zu einer tatsächlichen Ethik gewinnen.
Lügen hingegen wirken in absolutem Maß destruktiv; aus den spirituellen Aussagen Rudolf Steiners wissen wir, dass sie geistig gesehen einem Mord entsprechen. Was wir heute an Zerstörung von Menschsein, von Existenz und Perspektive erleben, wird aus spiritueller Erkenntnis erklärbar.
Die Werte und diejenigen Kapazitäten wie Rudolf Steiner oder gegenwärtig Heinz Grill, die diese Werte erforschen, entwickeln und vertreten, werden bekämpft, beleidigt und herabgewürdigt. Durch die Ausschaltung gerade jener Menschen, deren Integrität und Aussagen richtungsweisend sind, möchte man sich des unerträglichen Anblickes entledigen, der sich in der bloßen Existenz einer spirituellen Wahrheit – nämlich der Realität eines positiv und schöpferisch entwickelten Menschseins – spiegelt.
Es ist, als ob man die höchsten Ideale des Menschseins vernichten wollte, um die Unfähigkeit, sich zur Ethik zu erheben, Schönes zu schaffen, oder Wahrheit zu denken, zu kaschieren.
Ich stehe für Menschsein und die zentrale Bedeutung von Spiritualität. Den Menschen von der tiefsten Quelle seines Menschseins zu trennen, scheint mir als das zentrale Motiv und dies stellt für mich den denkbar größten Gewaltakt dar.
Ich bestimme meine Beziehungen nach eigenen, besten Idealen. Ich bin nicht bereit, mich diesen menschenfeindlichen Projektionen auszusetzen. Jeder ist aufgerufen, in Freiheit und Verantwortung sein Leben bewusst in allen nahen und ferneren Bezügen zu gestalten und die eigenen Handlungsmotive als grundlegende Wirksamkeit anzuerkennen und zu reflektieren.
Ich verwehre mich, zur Kompensation fremder Mängel instrumentalisiert zu werden.
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