Einbruch in die Freiheit

17. Juli 2008 | Von | Kategorie: Fallbeispiele, Featured

Wie erlebt man, wenn man plötzlich als Verbrecher da steht? Polizei, Sektenbeauftragte und Sektenopfer in wirken in konzertierter Aktion zusammen…

Ein kleines Vorwort…

Der folgende Erfahrungsbericht beschäftigt sich mit Vorkommnissen, die nicht gerade „leicht verdaulich“ sind. Man ist gerne versucht sich abzuwenden, wenn von „nächtlichen Orgien“, „Genitalverstümmelung“, Kindervergewaltigung oder ähnlichem die Rede ist. Wenn heute jemand einen politischen oder weltanschaulichen Gegner ausschalten möchte, so tut er dies sehr häufig nicht mehr offen im Kampf um die rechten Inhalte, Meinungen und Argumente, sondern versucht ihm irgend eine Schandtat oder Straftat anzuhängen. Verleumdung und falsche Beschuldigungen sind heute ein häufiges Mittel, den unliebsamen Gegner zu schwächen bzw. auszuschalten. Wie ergeht es aber einem Menschen, der sich unvermittelt mit derartigen Dingen auseinander setzen muss, der beispielsweise als Sektierer diffamiert und dadurch jeglicher Beschuldigung ungeschützt ausgeliefert wird? Sektenmitglieder, – das weiß der Bürger heute aus den Medien – tarnen sich und ihr Innenleben auf geschickte Weise. Sie tun dies, um sich und die angebliche Sekte zu schützen. Gehirnwäsche, geheime „Psychotechniken“ oder schwarze Magie ermöglichen ihnen dies. Sektenmitglieder, so die allgemein vertretene Meinung, geben sich also nach Außen hin menschenfreundlich und bürgerlich, sind in Wirklichkeit aber regelrechte Bestien, die zu den scheußlichsten Grausamkeiten fähig sind. Die Sektenbeauftragten von Kirche und Staat treten nun an, die Gesellschaft davor zu schützen. Eine Geschichte wie die folgende, die normalerweise niemand glauben würde und die in ihrer Absurdität geradezu haarsträubend ist, wird durch diese Logik, die den sogenannten Sektierer wie in Zeiten des Mittelalters dämonisiert, zu einer ernstzunehmenden Anschuldigung und Bedrohung für die Betroffenen. Anstelle dem psychisch kranken Menschen in dem Erfahrungsbericht ärztliche Hilfe anzuraten, werden seine Phantasien von den kirchlichen Stellen sogar noch bestärkt, weiter ausgebaut und mit „Insiderwissen“ bereichert, um sie gegen Andersdenkende zu verwenden. Es ist hier längst die Grenze der Kriminalität überschrittet, da einem Menschen nicht nur im Namen der Meinungsfreiheit ehrenrührige Anschuldigungen entgegengeschleudert werden, sondern ihm mit Kindesvergewaltigung eine Straftat angehängt werden soll, die wohl zu den schlimmsten Verbrechen überhaupt zählt. So steht nach der Lektüre für mich eines fest: Hier sollen Menschen planmäßig hinter Gitter gebracht werden. Es handelt sich um einen gezielten Einbruch in die Freiheit.

Bernhard Spirkl

Einbruch in die Freiheit

Am Morgen des 24. Dezember 2007 erreichte mich ein Brief von Christine H., die ich bis dahin wohl dem Namen nach, aber persönlich nicht näher kannte. Sie schrieb mir darin, dass sie meine Adresse im Internet recherchiert hätte, da sie mich über eine unglaubliche Beschuldigung ihres Ex-Mannes mir gegenüber informieren müsse. Mit mulmigem Gefühl las ich weiter: Nachdem sie sich von ihrem Mann, einem südtiroler Obstbauern, im Frühjahr 2005 getrennt hatte, sei sie von ihm schwer bedroht und erpresst worden. Sie hätte zuvor mit ihm 5 Jahre auf seinem Bauernhof in Meran gelebt und nun, nach der Trennung beschuldigte er sie gegenüber der Staatsanwaltschaft Bozen als drogenabhängig und als völlig von einem Guru abhängiges Sektenmitglied. Sie sei von der angeblichen Sekte ständig unter Drogen gesetzt und von deren Mitgliedern unzählige Male brutal vergewaltigt und dann zusätzlich mit einem Messer im Genitalbereich verstümmelt worden. Dies alles hätte die damals 3 ½ jährige Tochter des Paares mitansehen und miterleben müssen, und er habe nun, drei Jahre später, dies alles bei einem Sonntagsausflug von ihr erfahren. Das Kind hätte dabei auch meinen Namen genannt und erzählt, dass ich ebenfalls ein Mitglied dieser Sekte sei und an den Vergewaltigungen und nächtlichen Orgien maßgeblich beteiligt gewesen sei. Angeblich wäre ich auch in den Bauernhof in Meran eingebrochen und hätte die Tochter mit einem Messer bedroht, falls sie mich verraten würde. Sie und ihr Vater hätten mich auch kürzlich in Meran gesehen und das Kind hätte mich dabei wiedererkannt.

Beim Lesen dieses Briefes kam ich mir vor wie in einem schlechten Film. Mir war relativ bald klar, dass es sich hier wohl um einen psychisch kranken Menschen handelt, der sich in einem für ihn unlösbaren Ehekonflikt befindet und nun wild um sich schlägt. Es wunderte mich allerdings, warum er es gerade auf mich abgesehen hatte und woher er meinen Namen überhaupt hatte. Ich selbst kannte die Familie nicht, ich war auch nie in Meran. Ich dachte mir zunächst, dass doch nicht viel dahinter sein könnte, da für all diese wilden Behauptungen erst einmal Beweise erbracht werden müssten und wo sollten die herkommen? Es war aber gerade der Vorwurf der Sekte der mich stutzig machte und in eine ziemliche Unruhe versetzte. Allzu oft hatte ich in den vergangenen Jahren, seit dem ich mich mit dem Aufbau meines Yogastudios beschäftige, erlebt, wie gerade der Begriff „Sekte“ immer wieder Anlass zu merkwürdige Verwicklungen und irrationalen Anschuldigungen gab.

Weihnachten für Sektierer

An ein stilles, friedliches Weihnachtsfest mit meiner Familie war nun ohnehin nicht mehr zu denken. So rief ich Frau H. an, um näheres in Erfahrung zu bringen. Sie war sehr freundlich und zugleich auch empört über das Verhalten ihres Ex-Mannes. Vor allen Dingen hatte sie Schuldgefühle, weil ich und, wie sich herausstellte, noch weitere Personen in einen Familienkonflikt hineingezogen worden waren. Sie war am Telefon ziemlich außer sich und aufgebracht, dennoch aber konnte ich von ihr erfahren, dass das Ermittlungsverfahren schon vor einem halben Jahr von Bozen nach Bayern abgetreten worden war, da der Tatort der angebliche Vergewaltigungen in Bayern sei. Sie sei dort von der Kriminalpolizei verhört worden, ihr sei aber nicht geglaubt worden, obwohl sie die von ihrem Mann unterstellten Vergewaltigungen, die sie erlitten haben soll, als Lüge zurückwies. Die Kripobeamten waren offensichtlich der Ansicht, dass sie die angeblichen Vergewaltigungen einfach leugnen würde, um eine als Realität bereits sicher angenommene Sekte zu schützen. Die Tatsache, dass sie bei der Vernehmung rote Flecken auf der Haut bekam – eine Hautleiden, welches sie schon als Kind bei Aufregungen quälte – deuteten die Beamten als körperliches Merkmal dafür, dass sie lügen würde. Frau H. berichtete, dass sie erst ein gynäkologisches Attest vorlegen musste, um zu belegen, dass die geschilderte Vergewaltigungen und Verstümmelungen an ihr mit Messer und Holzstock nicht habenstattfinden können. Das Ermittlungsverfahren sei dann zwar erst einmal eingestellt worden, es habe sich dann aber der Münchner „Sektenspezialist“ und Polizeikommissar Harry B. eingeschaltet und sich mit ihrem Ex-Mann in München getroffen. Daraufhin erfolgte eine erneute Anzeige, die nun angab, dass auch das Kind von der angeblichen Sekte brutal vergewaltigt worden sei und die Mutter dabei aber um die Ecke gestanden sei und sie deshalb nichts mitbekommen habe.

Spätestens jetzt wurde mir klar, dass meine Lage mehr als ernst war: Die Vergewaltigung von Kindern gehört zum Schlimmsten und im Strafgesetzbuch am härtesten geahndeten Vergehen. Ein kleines Kind kann auch nicht vor Gericht aussagen. Es gibt folglich auch keine Zeugen mehr. Wenn ein Kind vergewaltigt worden sein soll, dann muss ein psychologisches Gutachten erstellt werden, und bei allem Vertrauen in die Justiz weiß heute wohl jeder Bürger, dass bei einem solchen Gutachten alles Mögliche heraus kommen kann und nicht selten auch genau das herauskommt, was von den Auftraggebern gewünscht wird. Und vor allen Dingen wusste ich nun, dass mit dem Sektenspezialisten in München auch die Kirche maßgeblich beteiligt war, denn es besteht nach meiner langjährigen Erfaghrung eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den kirchlichen und staatlichen Sektenreferenten.

Was konnte ich nun tun? Unzählige Fragen türmten sich vor mir auf: Einen Anwalt zu finden, war über die Feiertage praktisch unmöglich. Wie konnte ich mich informieren und Akteneinsicht bekommen? Musste ich unmittelbar mit Verhaftung oder mit Hausdurchsuchung rechnen? Wie lange werde ich wohl schon überwacht und vor allem: Warum wurde ich bisher über die Beschuldigungen nicht informiert? Warum sollte ein italienisches Kind ausgerechnet in Bayern vergewaltigt worden sein, wenn kaum einer der Beschuldigten sich je in Bayern aufhält? Wie ist es möglich, dass es Menschen gibt, die mich auf diese Weise in Schwierigkeiten bringen wollen, ohne mich überhaupt zu kennen? Denn eines war mir zu diesem Zeitpunkt schon relativ klar: Um einen Irrtum oder Missverständnisse konnte es sich nicht handeln. Hier ging es um eine gezielte Aktion, mich und andere Menschen zu kriminalisieren, aus welchem Grund auch immer. Diese und andere Fragen quälten mich es setzte mir sehr zu, gerade während der Feiertage nicht an weitere Informationen und Auskünfte gelangen zu können.

Im Hintergrund steht der Missbrauch des Vaters am Kind

Das Bild der tatsächlichen Geschehnisse vervollständigte sich erst nach dem Jahreswechsel Stück für Stück. So erhielt ich beispielsweise über Frau H. einen Bericht des Jugendamtes in Meran, aus dem hervorging, dass der Vater ihres gemeinsamen Kindes aufgrund seiner ständigen psychischen Manipulationen an dem kleinen Kind nicht mehr mit ihm alleine sein durfte. Die Großmutter des Kindes, die ebenfalls auf dem Hof wohnt, hatte sich an das Jugendamt gewandt, das sie einen Mißbrauch des Vaters (ihres eignene Sohnes) an dem Kind als gegebn ansah. Der Vater telefonierte fast täglich mit Sektenbeauftragten der Kirchen und der Polizei und war wie besessen von der Idee, eine angebliche Sekte zu überführen und dadurch seine Exfrau, die er angeblich an die Sekte verloren hatte, wieder an den Hof zurückzuzwingen. Aus dem Jugendamtsbericht ging deutlich hervor, dass der Vater den Hof vollständig vernachlässigte, dass er ständig auf das Kind einredete und es beispielsweise dazu zwang, von „bösen Männern“ zu erzählen, die um den Hof schleichen würden. Weiterhin würde er auch das Kind zwingen, emotionale Briefe an die Mutter zu schreiben, um sie damit zu „erweichen“ und zur Rückkehr zu bewegen. Den Inhalt der Briefe gab er jedoch selbst vor und führte dem Kind, das ja in dem Alter noch nicht schreiben konnte, selbst die Hand. Im Bericht des Jugendamtes Meran hieß es dazu:

„Herr L. (der Vater) berichtete der schreibenden Sozialassistentin im Oktober 2007, dass M. (die Tochter) von den Sektenmitgliedern anal vergewaltigt worden sei. Um dies belegen zu können, der Sekte somit endlich etwas nachweisen zu können und auf Drängen eines Polizeikommissars in München namens Harry B., wolle er nun, dass M. gynäkologisch in einer Fachklinik in München untersucht wird. Seitens des Sozialdienstes und der anderen involvierten Fachdienste wurde Herrn L. klar mitgeteilt, dass er auf jeden Fall davon absehen solle, um eine Traumatisierung des Kindes zu vermeiden. Herr L. zeigte sich jedoch nicht kooperativ. Er teilte mit, dass diese gynäkologische Visite im Gegensatz zu dem was M. bereits widerfahren sei „ein Furz“ sei. Seine Tochter selbst wolle es, damit den „Sektenleuten“ endlich das Handwerk gelegt wird. Im Dezember teilte Frau Dr. U. des Psychologischen Dienstes mit, dass eine Sozialarbeiterin einer Klinik in München Kontakt mit dem Krankenhaus Meran aufgenommen habe, da Herr L. eine kindergynäkologische Visite von M. durchführen wolle.“

„Das Mädchen zeigte sich während der Sitzungen sehr verschlossen und sprach von Geheimnissen mit ihrem Vater, so war auch der Name ihrer Puppe ein Geheimnis. Aufgrund der wenigen therapeutischen Sitzungen ergab sich der Therapeutin nur einmal die Gelegenheit das Mädchen gezielt zu den Vorfällen zu befragen. M. antwortete, dass dies ein Geheimnis zwischen ihr und dem Vater sei.“

Man stelle sich das einmal vor: Ein Kind, das im Alter von 7 Jahren einer angeblichen Sekte „das Handwerk“ legen möchte und im Alter von 3 ½ Jahren, also zu einer Zeit, da es noch auf das Töpfchen ging, anal vergewaltigt worden sein soll, ohne dass es von irgend jemanden bemerkt worden wäre. Das Kind selbst müsste ja einen Begriff von Sekte und Vergewaltigung haben, wenn es das alles erzählt haben sollte. Am meisten erschreckte mich allerdings die Rolle des Münchner Polizeikommissars, der die eigentliche treibende Kraft hinter den Vorgängen zu sein schien und das Kind unbedingt nach München bringen wollte, obwohl es ja schon in Italien mehrere Male ohne Befund gynäkologisch und psychologisch untersucht worden war. Es war nun klar, dass der Vater schon seit Monaten auf das Kind einredete und ihm Geheimnisse auferlegte mit dem Ziel, ein Gutachten in Bayern vorzubereiten, ein Gutachten mit eben jenen manipulierten Anknüpfungstatsachen.

Eine Anzeige voller Sektenklischees

Erst im März 2008 erfuhr ich dann, dass das Kind seiner ebenfalls am Hof lebenden Großmutter und seinen Tanten schon vor Monaten gestanden hatte, dass die Geschichten von den „bösen Männern“ erfunden und mit dem Vater abgesprochen gewesen wären. Etwa zur gleichen Zeit gelang es mir über meinen Anwalt Akteneinsicht zu nehmen, und was ich dort zu lesen bekam, übertraf an Absurdität und zugleichBrutalität alles, was ich bisher zu hören bekommen hatte.

Der Obstbauer zeichnete in seiner Anzeige das Bild einer Familienidylle, die jäh zerstört worden sei, als der bis dahin treu sorgenden Mutter durch die angebliche Sekte ein Video zugespielt worden wäre. Dieses Video habe angeblich versteckte geheime Botschaften enthalten, welche die Mutter veranlasst haben sollen, sich ihrer hausfraulichen Pflichten zu entledigen und sich gleichsam wie ferngesteuert mit „Abgesandten“ der Sekte an einem geheimen Ort zu treffen. Dort wäre sie dann, nachdem sie sich geweigert hätte, mit der Sekte mitzuziehen, gefesselt, entkleidet und gedemütigt worden, wäre mit gespritzten Drogen gefügig gemacht und schließlich brutal von einer ganzen Gruppe vergewaltigt worden. Das Kind sei dabeigestanden, hätte alles mitangesehen und schließlich der blutüberströmten Mutter zur Flucht verholfen. Die Mutter wäre aber, nachdem die Wirkung der Drogen nachgelassen und sich Entzugserscheinungen eingestellt hätten, wieder mit dem Kind zur Sekte zurückgekehrt, wo sie dann wieder und wieder vergewaltigt worden wäre, unter anderem auch mit einem Holzstock. Schließlich seien ihr auch Messerstiche zugefügt und – wie es bei Sekten so üblich sei – Teile der Genitalien weggeschnitten worden. Das Kind sei ebenfalls bedroht worden: Es würde umgebracht werden, wenn es nicht schweigen würde. Der Hauptangeklagte aber war der angebliche Sektenführer Heinz Grill und ich sei sein „treu ergebener Knecht“.

Spätestens hier musste jedem unbefangenen Betrachter klar sein: Diese Behauptungen konnten unmöglich aus der Erfahrung und dem Mund eines kleinen Kindes stammen. Es stand klar da: Der Vater benützt seine Tochter, um seine Beschuldigungen aufzubauen. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass es nicht (oder nur zum Teil) seine eigene Geschichte war, die der Bauer vorbrachte, sondern dass er selbst eigentlich nur zur Verfolgung einer „Sekte“ benützt wurde. Die eigentlichen Akteure schienen mir vielmehr der Sektenkommissar in München und die Sektenbeauftragten der Kirchen zu sein, die den Familienkonflikt und die psychische Erkrankung des Mannes für ihre Zwecke nutzten. Von ihnen musste er auch meinen Namen bekommen haben.

Warum wurde dieser Mensch über Monate hinweg so intensiv telefonisch und persönlich „beraten“ und in seinem für jeden Beteiligten offensichtlichen verbrecherischen Bestreben „betreut?“ Was hat die Münchner Polizei in Italien zu suchen? Warum musste die medizinische Untersuchung des Kindes ausgerechnet in Bayern sein? Angezeigt wäre doch die geradezu selbstverständliche Reaktion gewesen, die die italienischen Behörden auf die Sache gezeigt hatten: Sie waren gar nicht erst auf die klar ersichtlichen, falschen Beschuldigungen eingestiegen, sondern hatten im Gegenteil Herrn L. vor weiteren Straftaten der Manipulation und falschen Beschuldigung zu bewahren gesucht, indem sie ihm dringend psychiatrische Behandlung anrieten.

Konsequenzen und Hintergründe der Sektenverfolgung für die Betroffenen

Die Gefahr war nun deutlich zu spüren. Hier lauern Menschen darauf, unschuldige Personen zu kriminalisieren, und sie damit zu bekämpfen, sei es aus einem blinden und fundamentalistischen Hass oder sei es um ihrer Karriere willen oder sei es auch aus anderen, mir noch unerklärlichen Motiven. Es handelte sich aber um Profis, also um Menschen die dies hauptberuflich tun und große Institutionen im Rücken haben.

Einem Beschuldigten wird ja eine Anzeige in der Regel nicht gleich mitgeteilt, es wird heute vielmehr im Hintergrund „ermittelt“, wenn man bei einer solchen Sachlage von „Ermitteln“ überhaupt sprechen kann. Der Beschuldigte wird überwacht, sein Telefon abgehört, seine Privatsphäre ausspioniert. Vielleicht findet man ja etwas, was man ihm anhängen kann? Zumindest hat man nun eine Handhabe, ihn zu provozieren, zu schwächen, ihn auszuhorchen und so in aller Ruhe auf die richtige Gelegenheit zu warten, bis man etwas gegen ihn vorbringen kann.

Jeder, der sich mit denEntwicklungsmöglichkeiten der Seele oder auch mit der Psyche des Menschen beschäftigt, kennt wohl das natürliche Bedürfnis der Seele, sich inkarnieren zu wollen, sich heimisch und aufgenommen zu fühlen. Die menschliche Seele möchte sich empfindungsvoll und sympathisch in Beziehung bringen. Man stelle sich nur einmal vor, wie es wirkt, wenn ein Mensch durch einen anderen beständig aus dem Hinterhalt beobachtet, ausgeforscht und mit den schlimmsten Verleumdungen belegt wird. Selbst wenn er nichts verbrochen hat und, wie man so sagt, nichts zu verbergen hat, wird sich die Seele doch wohl tendenziell zurückziehen wollen und nicht mehr so leicht in den Zusammenhang finden. Ein sogenanntes Exkarniertsein mit Spannungen, Nervosität und psychischen Reaktionen dürfte in der Regel die Folge sein. Das ganze Leben wird dadurch spannungsreicher und nicht selten zeigen sich in der Folge auch körperliche Symptome und unerklärliche Krankheiten.

Körperliche und psychische Erschöpfung, plötzliches Auftreten von immer heftiger werdenden Kopf- und Nervenschmerzen, zunehmender Verlust der Sehkraft, des Gedächtnisse waren bei mir die signifikanten Symptome, die sich in den letzten Monaten eingestellt hatten und die auf eine überdurchschnittliche Einbuße der Lebenskraft hindeuteten. Ich fühlte mich tatsächlich innerhalb weniger Monate um 20 Jahre gealtert. Wie oft hörte ich meine Freunde sagen: Du machst doch Yoga, wie kannst du da so erschöpft und fertig sein? Es handelt sich hier aber um eine hinterhältige und psychisch wirkende Art des Ausgrenzens und Diffamierens, die auch tatsächlich ihre Wirkung besitzt. Erst jetzt, nach fast einem Jahr der Beschuldigung, war es mir möglich, diese Einflüsse zu identifizieren und innerlich dagegen zu wehren.

Der wirkliche Hintergrund: Ein ungelöster Familienkonflikt

Von der Mutter des Kindes erfuhr ich, dass ihre Ehe schon zum Zeitpunkt der angeblichen Vergewaltigungen völlig zerrüttet war, dass sie sehr unter seiner Gewaltherrschaft und ständigen Kontrolle ihres Ex-Mannes litt, sich auch von der am Hof lebenden Familie abgelehnt fühlte und schließlich ein Verhältnis mit einem Praktikanten eingegangen war, mit dem sie sich bei ihren Deutschlandfahrten immer wieder traf. Von ihm fühlte sie sich als Frau und als Mensch geachtet. Die Eheleute sprachen zwar nicht darüber, aber ihr Mann wusste von dem Verhältnis, da er ihr ständig nachspionierte und Notizen dazu machte. Bei diesen Deutschlandfahrten sollen dann auch laut Anzeige des Vaters die Vergewaltigungen geschehen sein. Die Mutter erzählte mir, dass er ihr schon damals drohte, gegen die Sekte vorzugehen, wenn sie ihn und den Hof verlassen würde. Gemeint war mit der Sekte ihre Freundin Inge F., mit der sie zusammen in Meran gelegentlich Yogaseminare machte und Heinz Grill, bei dem sie ihre Yogaausbildung aboslviert hatte. Mit Unterstützung ihres Freundes gelang es ihr schließlich, im Frühjahr 2005 auszuziehen. Die Tochter ließ sie allerdings zurück, da sie sie angeblich nur schlecht aus der Großfamilie herausreißen und in eine ungewisse Zukunft mitnehmen konnte.

Als für mich die Beweise immer mehr auf der Hand lagen, dass dieser Mensch nicht eine irrtümliche, sondern eine wissentlich falsche Beschuldigung erhoben hatte und auch weiterhin aufrecht erhält, erstattete ich im April 2008 Anzeige in Bozen wegen Falschanzeige. Es handelt sich hier schließlich um ein sogenanntes Offizialdelikt, auf das mindestens 2 Jahre Gefängnis steht.

Sektenbeauftragte agieren weiter

Das Jugendgericht Bozen entzog dem Vater bereits im Januar 2008 das Sorgerecht aufgrund der gefährlichen Manipulationen an seinem Kind und verbot jeglichen alleinigen Umgang mit ihm. Es verhinderte dadurch, dass er es weiterhin zur Kriminalität erziehen und zu schweren Straftaten benützen konnte. Doch selbst danach war für die Sektenspezialisten in München noch nicht der Punkt erreicht, den Mann in Ruhe zu lassen, geschweige denn, sich von ihm zu distanzieren. Bekannte und Verwandte der Familie berichteten weiter von unzähligen Telefonaten zwischen ihm und dem Kripobeamten sowie mit dem Sektenbeauftragten in München. Das Telefon war mittlerweile schon wegen unbezahlter Rechnungen gesperrt und die Großmutter, bei der er die Telefonate daraufhin weiterführte, klagte über die ständige Einflussnahme von Außen und versuchte sich zu wehren, indem sie beispielsweise beim Telefonieren einfach den Stecker herauszog.

Die Großmutter berichtete, dass der „Sektenpolizist“ aus München auch sie immer wieder anrief: Einmal, um ihr zu sagen, dass sie auf das Kind aufpassen müsse, weil ihr Sohn das Profil eines Sexualtäters habe, ein andermal wieder, dass alles wahr sei, was dieser erzähle.

Der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche ging in seinen Beratungen sogar soweit, dass er Herrn L. dazu anhielt, weitere Anzeigenerstatter und fingierte Zeugen zu finden, damit es nicht wie ein Familienstreit aussehe und er seine Anzeige doch noch durchbringen könne. Wenn dies nicht gelänge, müsse er sich einen guten Anwalt suchen, weil es sonst schlecht für ihn aussehen würde. Freunde der Familie, die dieses Telefonat mitbekommen hatten, versuchte er sogleich als Zeugen einzubinden. Einer anderen Bekannten versuchte er einzureden, ob sie nicht die Mutter mit dem Kind vor der Sonnwendnacht 2004 beobachtet hätte, der „alte“ Sektenbeauftragte in München (gemeint war Hans Liebl) hätte damals schon gesagt, dass diese Sekten solche heidnischen Bräuche haben und sich in Höhlen treffen, wo sie dann kultische Vergewaltigungen durchführen.

Auffällig war auch, dass der Vater etliche Vernehmungsdetails aus den Akten kannte, obwohl er als einziger Hauptzeuge gar keine Akteneinsicht haben konnte und durfte. So wusste er beispielsweise über die Hautreaktionen seiner Frau bei der Vernehmung in Nürnberg Bescheid, und darüber, dass sie als „Lügenflecken“ gedeutet worden seinen. Er war auch über die Alibis der Beschuldigten informiert und änderte daraufhin die Termine für die angebliche Vergewaltigung.

Der Einbruch der Kirchen in Partnerschaften durch die Sektenberatungsstellen

So nach und nach wurde mir also immer klarer, woher dieser Mensch meinen Namen hatten und wie er zu dieser bösartigen Verleumdung kam. Ich war auch erschüttert darüber, wie sich immer wieder bestätigte, dass sich die schwersten Entzweiungen und Familienkonflikte auf den Einfluss der Kirchen und gerade der Sektenbeauftragten zurückführen ließen. Unsägliches Leid müssen die Menschen damit tragen. Wie oft habe ich erlebt, dass ein Ehepartner in Sektenfragen „beraten“ wird, in Wirklichkeit aber nur Ängste und Entzweiungen geschürt werden? All dies geschieht natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Der eine Ehepartner geht, mit dem Sektenbeauftragten im Rücken, offen oder geheim gegen den anderen vor, versucht ihn auszuhorchen, zu überreden und aus der vermuteten Sekte „herauszulösen“ und ihn damit zu „retten“. Er darf aber auf keinen Fall sagen, woher er seine Informationen hat und dass er regelmäßig vom Sektenbüro dabei „beraten“ wird, dies zu tun. So fühlt sich mancher plötzlich ungeheuer wichtig im „großen“ Kampf zur Befreiung der Menschheit vor der Plage der Sekten. Zumeist betreffen solche Anschuldigungen wie sie mir widerfahren ja nicht diejenigen Menschen, die sich gut einer Gruppe oder einem Kollektiv anschließen können, sondern gerade solche, die sich um einen freieren, von hierarchischer oder kollektiver Beeinflussung unabhängigeren Stand im Leben bemühen. Beziehungen und Partnerschaften in meinem Bekanntenkreis konnten sich, wenn solch eine Beeinflussung vorlag, erst dann wieder heilen, wenn beide Partner diesen Fremdeinfluss herausbringen konnten und keine Geheimnisse dieser Art mehr zuließen. Bezeichnenderweise werfen die Kirchen und ihre Sektenbeauftragten aber gerade den sogenannten Sekten vor, dass sie vor allem Ehen und Familien zerstören würden.

Hauptziel der Beschuldigungen: Heinz Grill

In diesem Fall kommt noch hinzu, dass das Ziel der Beschuldigung primär Heinz Grill zu sein scheint, den ich als spirituellen Lehrer und Schriftsteller schon seit längerem persönlich kennen und schätzen gelernt habe. Ihm wird seit vielen Jahren von den Kirchen alles nur Erdenkliche an Negativität und Schmutz aufgeladen, da er nicht eine gruppen- oder kirchenorientierte Spiritualität lehrt, sondern Wege der individuellen Annäherung des Einzelnen an den tieferen Fragen des Daseins eröffnen möchte. Es ist für mich auch bezeichnend, dass es sich bei Heinz Grill gerade um einen Menschen handelt, der aus tiefer Einsicht in die geistigen Zusammenhänge heraus jegliche hierarchische Einflussnahme, jegliche Manipulation und sektiererische Orientierung ablehnt und nach meiner Einschätzung ein außergewöhnlich freies und eben nicht-sektiererisches Bewusstsein ausstrahlt. Das ungewöhnlich reine Bewusstsein dieses Menschen scheint jedoch wie ein Art Spiegel oder Projektionsfläche zu wirken, wird ihm doch nach meiner Beobachtung fast immer genau dasjenige an Vorwürfen und Beschuldigungen entgegengeschleudert, was gerade bei den Personen selbst im Unreinen zu sein scheint. Es würde von daher nicht verwundern, wenn die auffälligen Geheimnisse, die der Vater mit dem Kind hat, das Ergebnis eines eigenen sexuellen Missbrauchs des Kindes darstellen würden, welcher durch die erfundenen Geschichten nur auf andere abgewälzt werden soll. Ein Indiz hierfür war für mich die Tatsache, dass die behandelnde Ärztin in Meran, nach einer der gynäkologischen Untersuchungen des Kindes festgestellt hatte, dass es eindeutig nicht vergewaltigt worden war – es gab keinerlei Spuren von Gewalt – aber sie hat doch aufgrund der Reaktionen des Kindes bei der Untersuchung den dringenden Verdacht geäußert, dass es vom Vater selbst sexuell missbraucht worden sein könnte.

Für Sektenmitglieder gelten andere Gesetze

Als ich genügend Informationen gesammelt hatte, erstatte ich nun auch Anzeige in Deutschland gegen Harry B., wegen Manipulation und Anstiftung zur Kriminalität. Es war mir aber von vorneherein klar, dass in Deutschland und besonders in Bayern ein völlig anderes Klima herrschte als in Italien. In Italien wurden die Vorwürfe unvoreingenommener geprüft. Hier ging es mehr um das Wohl des Kindes und um klare menschliche Verhältnisse. Die weltanschauliche oder religiöse Orientierung schien dort niemand zu beachten bzw. Sache des einzelnen zu sein, in die sich niemand einmischen möchte. Nicht so in Bayern: Meine Anzeige gegen Harry B. wurde in Bayern sehr schnell niedergelegt. Erschreckend dabei war wiederum die Angabe, dass dem Sektenkommissar diese intensive und normalerweise unzulässige Zusammenarbeit mit dem Hauptzeugen zugestanden wurde, denn schließlich handelte es sich ja um Sekte und da gelten eben andere Gesetze.

„Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte in strafrechtlich nicht zu beanstandender Weise im Rahmen seines Zuständigkeits- und Aufgabenbereichs tätig wurde. So bekleidet er aufgrund seiner speziellen Zuständigkeit im Polizeipräsidium München ein Amt, welches mit einem besonderen Vertrauensverhältnis zu Zeugen einherzugehen hat.“

Ich wurde sogleich als Sektenmitglied klassifiziert. Es seien schließlich auch schon andere Mitglieder der Sekte straffällig geworden. Von Mord, Rauschgift und Waffenhandel war in den Ermittlungsakten die Rede. Die Anzeige von mir sei nur eine konzertierte Aktion der Sekte, um ihre Ziele ohne Behinderung durchzusetzen und ihre Kritiker auszuschalten. In der Zukunft sei mit weiteren Anzeigen zu rechnen. Das sei eben bei Sekten so üblich. Nähere Angaben könne auch der Sektenbeauftragte der Kirche machen. Ein sachliches Argument gegen die von mir erhobenen Vorwürfe war den Akten aber nicht zu entnehmen. Der Kommissar wurde auch gar nicht danach gefragt. Es genügte allein die Einteilung in Sekte und Nicht-Sekte, und jedes weitere Argument erübrigte sich damit. Es fand sich auch nirgends der Hinweis, auf welcher Grundlage ich als Sekte klassifiziert wurde. Es genügte also für den Staatsanwalt, dass es der kirchliche Sektenbeauftragte eben so sagt. Spätestens hier war mir deutlich geworden, dass es in Bayern zweierlei Recht gibt: Eines für Menschen, die als Sekte angesehen werden, und ein eines für Menschen, welche als normal gelten. Aus den Ermittlungsakten in diesem Verfahren ging deutlich hervor, dass der Sektenkommissar Harry B. bei seiner Befragung nur seine Unschuld beteuern musste und nicht einmal ordentlich befragt wurde. So heißt es im dortigen Ermittlungsbericht:

„Die Angaben des Herrn B. sind glaubwürdig. Dem gegenüber stehen die Angaben des Anzeigeerstatters, der in Beziehung zu einer sektenähnlichen Gruppierung steht.“

Bemerkenswerterweise wurde der Kommissar nach außen hin zwar gedeckt, er hat aber seine Aktivitäten dennoch eingestellt bzw. auf andere Personen verlagert, denn die Telefonate wurde nach Angaben der Verwandten und Bekannten weniger, und der Südtiroler Bauer beklagte schon wehmütig, dass nun auch noch der Kommissar umgefallen wäre. Die Kommunikation zwischen den beiden wurde daraufhin nur noch indirekt und mehr nach außen hin verborgen über den Sektenbeauftragten der Kirche weitergeführt. In meiner Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens musste ich mich schließlich gegen den völlig unsachlichen Sektenvorwurf verwehren, und konnte aber dennoch nachweisen, dass die Angaben des „Sektenpolizisten“ falsch waren. Die Ermittlungen wurden daraufhin wieder aufgenommen.

Wie konnte es zu der Ausweitung des Konfliktes kommen?

Die Frage, wie es eigentlich zu einer solch abwegigen und fantastischen Anschuldigung kommen konnte, wie es möglich war, dass ein alltäglicher Ehe- und Familienkonflikt sich derart auf völlig unbeteiligte Personen ausweiten konnte, blieb mir lange Zeit noch im Unklaren. Als es sich bei Gesprächen mit Frau H. aber immer mehr herauskristallisierte, dass sie eine seit Jahren schon schwelende Aggression gegen Heinz Grill brütete und ihn für ihre missglückte Lebenssituation verantwortlich machte, wurde mir erst verständlich, wie dieser Fall gerade durch ihre verborgenen Motive seine Richtung nehmen konnte.

Frau H. berichtet von ihrem Versuch, ein Restaurant im Sinne einer gehobenen Ernährungskunst in Österreich aufzubauen, den sie jedoch schon nach einigen Monaten wieder aufgeben musste. Anstatt zu erkennen, wie ihr späterer Ehemann schon damals psychologisch manipulativ auf sie einwirkte und ihr Scheitern geschickt herbeisehnte, damit er sie als Bäuerin auf den Hof nach Südtirol gewinnen konnte, machte sie nun insgeheim ihren ehemaligen Lehrer, Heinz Grill, bei dem sie die Kochkunst gelernt hatte, für ihr Scheitern verantwortlich und stürzte sich Hals über Kopf und entgegen der Warnungen ihrer damaligen Freunde in die Ehe mit diesem Mann. Sie selbst beschreibt diesen Schritt und auch die baldige Geburt der gemeinsamen Tochter als einen Versuch, der eigenen Verantwortung und notwendigen Entwicklung auszuweichen.

Als sie der Mann jedoch in der Ehe immer mehr einengte und nur noch als Arbeitskraft für den Hof benützte, jeglichen Kontakt zu ihren bisherigen Freunden unterband und ihr beispielsweise sogar verbot, spirituelle Literatur zu lesen, suchte sie sich nun auch aus dieser Situation wieder zu befreien, in dem sie ein Verhältnis zu einem Praktikanten auf dem Hof einging. Ihrem Mann gegenüber verheimlichte sie dieses Verhältnis und nützte die gelegentlichen Fahrten nach Deutschland, um sich mit ihrem Freund zu treffen und ihren Mann zu betrügen. Diesem sagte sie, dass sie sich mit ihren „Yogafreunden“ treffen würde.

Ihr Mann fühlte natürlich, dass sie ihn betrog und nicht mehr am Hof zu halten war, aber durch ihre Lüge, lenkte sie seine Aggression geschickt auf Heinz Grill bzw. auf Personen, die sich in irgend einer Weise diesem Yoga verbunden fühlten. Als ihr Mann daraufhin mithilfe der Sektenbeauftragten gegen Heinz Grill und ihre angeblichen „Yogafreunde“ zu agitieren begann, sah sie es nicht als notwendig an, demgegenüber Stellung zu nehmen. Sie wollte sich seiner Kritik nicht aussetzen und es sich auch mit ihm nicht verscherzen. Als sie ihn schließlich doch einige Monate später – wie es ja schon häufig in ihrem Leben geschah – wiederum Hals über Kopf verließ und vom Hof flüchtete, erachtete sie es immer noch nicht als notwendig, die Verhältnisse aufzuklären und ihrem Mann reinen Wein einzuschenken.

Ihr Ex-Mann begann nun mithilfe der Sektenbeauftragten und deutschen Justiz die oben geschilderten Drogen- und Vergewaltigungsgeschichten zu inszenieren mit dem Ziel, sie mit Sekte zu erpressen und wieder an den Hof zurückzugewinnen. Man muss also am Ausgang der unglaublichen Verleumdungs-Geschichte ihre Verleugnung der eigenen Lebensideale, ihren Betrug und ihre fortgesetzte Lüge sehen. Ihr Mann besitzt zwar ein relativ großes kriminelles Potential, aber gerade indem sie sich zu sehr aus der Verantwortung für ihr Leben zog, einer klaren Stellungnahme um des eigenen Vorteils willen auswich und das klärende Wort ausblieb, war es erst möglich, dass ihr Mann gegen völlig unbeteiligte Dritte aufgehetzt werden konnte.

Weitere Konsequenzen der Sektenverfolgung

Wenn ich rückblickend die letzten Monate betrachte, so habe ich durch die verleumderische Beschuldigung sicher große gesundheitliche und finanzielle Einbussen hinnehmen müssen und es ist fraglich, ob der finanzielle Schaden je wieder erstattet werden wird. Dennoch hat die Beschuldigung auch weitere Perspektiven eröffnet: Es sind dadurch viele neue und tiefere Beziehungen zu Menschen entstanden, sogar zu Personen, die mir bis dahin gänzlich unbekannt waren. Gerade auch zu den Mitbeschuldigten ist eine sehr schöne Verbindung und Freundschaft entstanden, welche das Leben auf einer mehr inneren Seite bereichern konnte. Und es scheint auch so zu sein, dass man Dank der Agrenzung und Verfolgung, nicht so leicht in die Gemütlichkeit und Routine des Alltags zurücksinken kann und aufgefordert wird, sich tiefer mit den Verhältnisse des Lebens zu beschäftigen.

Weitere Entwicklungen ab Oktober 2008

Einbruch in die Freiheit II

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Ein Kommentar auf "Einbruch in die Freiheit"

  1. […] bin ich auf diese Webseite gestoßen und habe die beiden Artikel „Einbruch in die Freiheit“ Teil I und Teil II […]

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